Andershof: Kita ja, Parkplätze nein!

In der Diskussion um den Bebauungsplan Nr. 67, das „Andershofer Wäldchen“, bringt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI einen Änderungsantrag in die Sitzung der Bürgerschaftsmitglieder der Hansestadt Stralsund am 4. März ein. „Eine Kita können wir uns auf diesem Areal, westlich des Straßenbauamtes an der Greifswalder Chaussee,  durchaus vorstellen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Jürgen Suhr.

Die Zukunft des Waldes steht auf dem Spiel

Über die Zukunft des Geländes, auf dem sich ein Küstenschutzwald befindet, soll bei der Bürgerschaftssitzung abgestimmt werden. „Den zweiten Entwurf zum Bebauungsplan, der in der Bürgerschaft beschlossen werden soll, lehnen wir ab.“ Dieser beinhaltet die komplette Rodung des Waldes zugunsten von Wohnungen, Parkplätzen, einer Einkaufsmöglichkeit und einer Kita.

Waldpädagogisches Angebot für die Jüngsten

Den Bau der Kita befürworten die BÜNDNISGRÜNEN. „Wir möchten, dass der B-Plan noch einmal überarbeitet wird“ sagt Jürgen Suhr. Darin enthalten dann eine Planung für eine Kita auf dieser Fläche und zwar „mit einer unmittelbaren räumlichen Verbindung zwischen Kita und dem Andershofer Wald. Damit kann etwa ein waldpädagogisches Konzept gut umgesetzt werden“, erklärt der Fraktionsvorsitzende weiter. So könne zudem trotz allem der Küstenschutzwald weitestgehend erhalten werden.

Auf dem 1,7 Hektar großen Gelände im Stadtteil Andershof befindet sich ein Küstenschutzwald. Dieser soll nach dem Willen eines Investors weichen, um dort Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und Parkplätze zu schaffen.

Forstamt erteilte Bauplänen Abfuhr

Das zuständige Forstamt Schuenhagen hatte jedoch bereits vor mehr als zwei Jahren deutlich gemacht, dass es der Abholzung des Waldes nicht zustimmen wird. Nachdem sich Umweltminister Till Backhaus in das Geschehen vor Ort einklinkte, wurde das Ergebnis des Gutachtens des Schuenhagener Forstamtes kassiert und der Rodung des Waldes durch die Landesforstanstalt zugestimmt.

In den vergangenen Wochen rückte das Thema wegen des ungewöhnlichen Verhaltens des Ministers, sich in kommunale Entscheidungen einzumischen, in den Fokus der bundesweiten Medien. In der Folge wurde unter anderem eine Petition gestartet, die sich gegen die Abholzung des Waldes richtet und ein großes Echo erfahren hat.

Am 4. März soll über den Entwurf des B-Plans 67 in der Stralsunder Bürgerschaft entschieden werden.