Die GRÜNE Bürgerschaftsfraktion wünscht sich eine zusätzliche Stelle in der aufsuchenden Jugendsozialarbeit.

Auf den Anfang kommt es an

Dieser bildhafte Vergleich ist ziemlich nah an der Realität: „Es wäre wirklich sinnvoller, präventiv zu arbeiten und nicht erst dann aktiv zu werden, wenn das Kind sozusagen schon in den Brunnen gefallen ist“, sagt Josefine Kümpers, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI in der Stralsunder Bürgerschaft.

Jugendliche mit einbeziehen

Damit bezieht sie sich auf einen Änderungsantrag zum Haushaltsplan 2021 der Hansestadt, den die Fraktion eingebracht hatte. Darin geht es darum, dass die Finanzierung einer weiteren zusätzlichen Stelle für die aufsuchende Jugendarbeit in den Haushalt mit aufgenommen wird. „Damit die Kosten dafür gedeckt sind, hätte eine Stelle im Bereich des kommunalen Ordnungsdienstes reduziert werden können“, führt Josefine Kümpers weiter aus. Denn „würde mehr in die aufsuchende Jugendsozialarbeit investiert werden, müsste der kommunale Ordnungsdienst gar nicht erst aktiv werden, die Einsätze würden sich reduzieren.“ Denn schließlich solle es bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht darum gehen, diese zu maßregeln, sondern viel mehr, sie zu animieren, auch am Stadtteilleben teilzunehmen.

Prävention, die funktioniert

Dass Streetworker*innen in Stralsund unterwegs sind, sei ein wichtiger und gut funktionierender, präventiver Ansatz, der dringend ausgebaut werden sollte, erklärt Josefine Kümpers. „Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen in den Stadtgebieten der Hansestadt ein niedrigschwelliges Angebot zu machen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Ansprechpartner*innen zu haben, bei dem oder bei der sie Hilfe finden. Ein fester Bezugspunkt, auf den sich die Kinder und Jugendlichen verlassen können.“

Stadtteilübergreifende Arbeit

Darüber hinaus sei eine zusätzliche Stelle in der aufsuchenden Jugendsozialarbeit auch dafür wichtig, dass die Streetworker*innen selbst besser stadtteilübergreifend arbeiten können. „Nicht zuletzt würde das auch die Stadtverwaltung in Bezug auf die Stadtteilarbeit unterstützen“, sagt Josefine Kümpers.

Erst im März war die Richtlinie zur Förderung der Stadtteilarbeit von den Mitgliedern der Bürgerschaft mehrheitlich beschlossen worden. Dabei geht es unter anderem auch darum, bestehende Angebote zu unterstützen und auszubauen – auch für Kinder und Jugendliche – und diese zu verstetigen.

Der Änderungsantrag der bündnisgrünen Fraktion erhielt in der Sitzung der Bürgerschaftsmitglieder jedoch keine Mehrheit.

Der komplette Antrag ist hier zu finden: https://webris.stralsund.de/buergerinfo/to0040.asp?__ksinr=5343