„Umweltminister pfeift auf Klimawandel“ oder „Backhaus lässt Küstenschutzwald in Stralsund abholzen“ titeln heute der NDR und die Schweriner Volkszeitung und beschreiben in ihren gut recherchierten Beiträgen, wie MV-Umweltminister Till Backhaus die ablehnende Stellungnahme des zuständigen Forstamtes einkassiert hat und durch eine befürwortende Stellungnahme der Landesforstbehörde ersetzen liess.

Wir wissen nicht, was den „Umwelt-“ und selbternannten „Waldminister“ dazu getrieben hat, der Abholzung von 1,2 Hektar Küstenschutzwald in Andershof zuzustimmen und damit aktiv dazu beizutragen, dass ein Bestand mit 5 bis 30 Jahre alten Bäumen mit Höhen von 4 bis 22 Metern vor allem durch einen Discounter und einen Parkplatz mit gut 70 Stellplätzen ersetzt werden soll.

Wir wissen auch nicht, warum sich Till Backhaus so einfach über den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag hinweg gesetzt hat, der auf der Waldfläche u.a. 18 unterschiedliche Brutvögelarten – darunter der Birkenzeisig und die Rauchschwalbe – und eine besondere Bioqualität nachwies.

Wir wissen aber, dass der Minister höchstselbst im April 2019 in diesem Wald war und die Hinweises des Forstamtes entweder ignoriert hat oder bewusst nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Denn anders ist nicht erklärbar, dass Till Backhaus sich für die Abholzung entschieden hat und vor allem wie er das begründet hat.

Zitat aus einem Interview der heutigen Ausgabe der Schweriner Volkszeitung: „Ich habe mit den vermeintlichen Küstenwald selbst angesehen…. Das war kein Küstenwald, das ist angeflogen…“

Der NDR und die Schweriner Volkszeitung berichten heute ausführlich und sachlich überaus korrekt über die Vorgänge und die „Backhaussche“ Waldpolitik. Wir empfehlen ausdrücklich diese Lektüre:

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Backhaus-laesst-Kuestenschutzwald-in-Stralsund-abholzen,waldabholzung100.html

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/Umweltminister-Backhaus-pfeift-auf-Klimawald-in-Stralsund-id31296922.html (paywall)