GRÜNE fordern Nachbesserung der Planungen in der Karl-Marx-Straße, am Knieperwall und in der Altstadt

Suhr: „Erste richtige Schritte zu mehr Qualität beim Radverkehrsnetz, Einzelmaßnahmen müssen jedoch nachgebessert werden“

Etwa 40 Gäste waren zur öffentlichen Fraktionssitzung der BÜNDNISGRÜNEN Bürgerschaftsfraktion gekommen um über Verbesserungen der Verkehrssituation für die Radfahrer zu diskutieren, unter ihnen der Vorsitzende des ADFC in Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Burkhard sowie Mitglieder der neuen ADFC-Regionalgruppe Rügen – Stralsund. Vor kurzem hatte die Stadtverwaltung ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das in den nächsten Jahren mehr als 5 Millionen Euro Ausgaben für den Radverkehr vorsieht. Stephan Bogusch, Leiter der Abteilung Straßen und Stadtgrün, erläuterte vor allem die bereits in diesem Jahr vorgesehenen Maßnahmen und legte damit die Grundlage für eine intensive Diskussion.

„Es gab an diesem Abend zu vielen Punkten Übereinstimmung“, bilanzierte der Vorsitzende der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion, Jürgen Suhr den Abend: „Wir sind uns zum Beispiel darüber sehr einig, dass Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn ein sinnvolles und geeignetes Instrument sind und so wie in anderen Städten auch in Stralsund zukünftig in stärkerem Maße markiert werden sollten. Ich freue mich auch darüber, dass die Stadtverwaltung endlich die Bedeutung des Radverkehrs erkannt hat, dies war ein langer Weg, ist jedoch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich im Sinne des Radverkehrs endlich etwas tut.“

Suhr benannte aber auch Streitpunkte des Abends: „Ich halte es für wenig sinnvoll etwa auf dem Knieperwall nur einen einseitigen Fahrradschutzstreifen auf der Seite zur Stadtmauer zu markieren und wasserseitig keine Markierung vorzusehen, obwohl Radfahrer auch auf dieser Seite auf der Straße fahren dürfen. Dies führt zur Verwirrung und birgt eine höhere Gefahr für Unfälle.“ Auch mit den Umplanungen auf der Karl-Marx-Straße sind die Grünen nicht zufrieden. Suhr: „Der Radverkehr soll nach den Planungen der Verwaltung mehrfach vom Radweg auf die Fahrbahn und dann wieder auf den Fuß-, bzw. Radweg geführt werden. Mit einer anderen Anordnung der Parkplätze könnte dies vermieden werden und es wäre eine einheitliche Führung des Radverkehrs auf einem Schutzstreifen möglich.“

Erfreut zeigten sich die GRÜNEN über die Absicht der Stadtverwaltung im Altstadtbereich mehr Abstellmöglichkeiten für Räder zu schaffen: „Das sind erste wichtige Schritte. So sollen neben Stellplätzen auch Abstellmöglichkeiten für Gepäck errichtet werden, für die touristisch geprägte Stadt wie Stralsund ein wichtiger Schritt, zumal der Radtourismus immer mehr zunimmt. Dass sich die Verwaltung jedoch offensichtlich noch nicht dazu durchringen kann auch Ladestationen für Pedelecs vorzusehen, ist bedauerlich. Hier werden wir als GRÜNE in den Ausschüssen noch einmal nachfassen.“

Hintergrund: Mehr als 5 Millionen Euro sollen in Stralsund bis 2024 zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr ausgegeben werden. Bereits in 2017 sollen 6 konkrete Maßnahmen finanziert und umgesetzt werden. Dazu gehören die Schaffung von Stellplätzen in der Altstadt, das Aufbringen von Fahrradschutzstreifen in der Feldstraße und auf dem Knieperwall wie auch eine andere Trassenführung für Radfahrer in der Karl-Marx-Straße.

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V.i.S.d.P.: Sally Raese, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund, Raum 2.30, Rathaus, Alter Markt 1, 18439 Stralsund