Mehr Geld für das Frauenschutzhaus

Knapp 5000 Euro zusätzlich soll das Frauenschutzhaus in Stralsund aus dem Haushalt des Landkreises Vorpommern-Rügen erhalten. Das entschied der Kreistag in seiner letzten Sitzung auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit großer Mehrheit. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion Anett Kindler:

„Wenn Frauen im häuslichen Umfeld Gewalt ausgesetzt sind, dann sind Schutzräume unerlässlich. Es ist daher schwer zu ertragen, dass das Frauenschutzhaus in Stralsund ein entsprechendes Angebot viele Monate lang nicht vorhalten konnte. Ich bin sehr froh, dass sich das jetzt ändert.

Uns war in der letzten Kreistagssitzung wichtig, dass dieser Träger auch angemessen ausgestattet wird und ich freue mich sehr, dass der Kreistag unserem Antrag auf Ergänzung der Mittel um 4500 Euro mit großer Mehrheit zugestimmt hat. Damit ist sichergestellt, dass die so wichtige Arbeit des Frauenschutzhauses auch wieder aufgenommen werden kann.“

Hintergrund:

Frauenhäuser und Frauenschutzwohnungen sind Schutz- und Unterstützungsangebote für ALLE gewaltbetroffenen Frauen in Deutschland. Sie setzen damit Menschenrechte, Verpflichtungen aus internationalen Konventionen, zum Beispiel der Istanbul-Konvention, und dem in Deutschland verfassungsrechtlich garantierten Schutz vor Gewalt um. (Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend) Nach der AWO als vorangegangener Träger und Unklarheiten über den Fortbestand des Frauenhauses, bewarb sich der Verein Stark machen e.V. im Jahr 2023 um die Trägerschaft des Frauenschutzhauses für Stralsund und Vorpommern-Rügen.

Stark machen e.V. bekam den Zuschlag vom Kreis als neuer Träger des Frauenschutzhauses und rechnete mit der vereinbarten jährlichen Zuwendung von 54.492,04 Euro. Der geplante Haushalt Vorpommern-Rügen für das Jahr 2024 sah jedoch nur eine Unterstützung von 50.000 Euro p.a. vor. Um die Arbeit des Frauenschutzhauses entsprechend dem vorgelegten Konzept umsetzen zu können und den Betrieb sicher zu stellen, bedurfte es einer Erhöhung der Förderung.

Etwa 4000 Menschen, zum allergrößten Teil Frauen und Kinder, werden in Mecklenburg- Vorpommern vom Beratungs- und Hilfenetz gegen sexualisierte und häusliche Gewalt (CORA) beraten und erhalten Unterstützung, viele davon ambulant oder auch stationär in Frauenschutzhäusern. In Stralsund konnte dieses Angebot über viele Monate hinweg nicht aufrechterhalten werden, u.a. weil die Finanzierungsbedingen unzureichend waren und keine Fachkräfte zur Verfügung standen. In diesem Jahr soll das Frauenschutzhaus Stralsund seine Arbeit endlich wieder aufnehmen. (Quelle: Landeskoordinierungsstelle CORA)

Du bist von Gewalt betroffen und brauchst Hilfe? 

Hier geht es direkt zum deutschlandweiten Hilfetelefon: https://www.hilfetelefon.de/

Hier findest du Anlaufstellen in deiner Region: https://www.frauenhauskoordinierung.de/hilfe-bei-gewalt/frauenhaus-und-fachberatungsstellensuche/

Zur Landeskoordinierungsstelle MV geht es hier: https://www.cora-mv.de/