Für Stralsund wäre ein Rufbussystem nach dem Greifswalder Vorbild der "Friedrichs Kutschen" ein großer Gewinn.

Mit der „Kutsche“ durch die Nacht

Das hansestädtische ÖPNV-Netz ist relativ gut ausgebaut. Doch besonders in den Abendstunden gibt es nach wie vor erheblichen Nachholbedarf. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei hat sich deshalb in der vergangenen Sitzung der Bürgerschaft mit einer Anfrage an die Verwaltung gewandt – eine Beantwortung der Fragen steht aus Zeitgründen noch aus. „Wir möchten wissen, ob die Stadt Möglichkeiten sieht, ein zusätzliches On-Demand-Angebot anzubieten“, sagt Anett Kindler von der bündnisgrünen Fraktion. Wie so ein Angebot erfolgreich funktionieren kann, zeigt die benachbarte Hansestadt Greifswald. Dort hat sich mit den sogenannten „Friedrichs Kutschen“ ein beliebtes Rufbussystem etabliert, das vor allem in den späten Abendstunden ein zusätzliches komfortables Angebot des ÖPNV bietet.

Individuell und sicher ans Ziel

Doch nicht nur junge Menschen nutzen die ,Kutschen‘ gern, um sicher nach Hause zu kommen. Auch für Familien und Senior*innen wäre so ein Rufbussystem eine unglaubliche Bereicherung und bietet vor allem mehr Flexibilität und Individualität. Nach Vorstellung der Grünen soll es aber noch einen Schritt weiter gehen. Sie wollen, dass der Rufbus auch von und zu den Nachbarorten fährt. Es müsse selbstverständlich sein, dass man die „Kutsche“ auch nach und von Prohn, Zarrendorf, Negast, Altefähr oder anderen Orten in der Nachbarschaft nutzen könne.

Kreativ sein für die Zukunft

„Wollen wir eine nachhaltige Mobilität erreichen, müssen wir kreative Wege gehen. Vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt, sich auch einmal etwas bei den Nachbarn abzuschauen. Die Resonanz in Greifswald auf das zusätzliche Angebot jedenfalls ist durchweg positiv“, sagt Anett Kindler.