Für Stralsunds Fahrradfahrer*innen läuft es nicht rund. Beim ADFC-Fahrradklimatest hat die Hansestadt nur die Note 4,4 erhalten und sich damit im Vergleich zum Jahr 2020 noch weiter verschlechtert. Dazu erklärt Jürgen Suhr, Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei:
Die Pedale klemmt
„Im Vergleich der 113 Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohner*innen sind wir auf einem wirklich schlechten 96. Rang gelandet. Das zeigt, dass die Pedale am Sund noch gewaltig klemmt. In nahezu allen Kategorien sind wir teilweise deutlich schlechter als vergleichbare Orte in unserer Größenordnung. So haben Radfahrer*innen unter anderem kein großes Gefühl der Sicherheit, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Kritisiert wird seit Jahren zudem die Beschaffenheit der Radwege, sowohl der Oberfläche als auch der Breite, oder die Möglichkeit, Räder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren.
Radwegenetz ausbauen
Bei aller Kritik muss man der Stadtverwaltung jedoch zugutehalten, dass das Thema ,Ausbau des Radwegenetzes‘ an Bedeutung gewinnt. So sind im noch zu beschließenden Haushalt des Jahres 2023 Mittel für Verbesserung, Sanierung und Ausbau von Radwegen vorgesehen. Das Fahrradparkaus am Bahnhof soll gebaut werden und wichtige Ausbaumaßnahmen wie am Schwarzen Weg, der Barther Straße oder am Heinrich-Heine-Ring werden umgesetzt.
Radfahren attraktiv machen
Dass da noch jede Menge Luft nach oben ist, zeigt jedoch das Ergebnis des Fahrradklimatests. Es ist wichtig, dass die Stadt bei künftigen Planungen nicht nur auf die Autofahrer*innen schaut, sondern den Fokus auf Radler*innen richtet. So wie es etwa Greifswald und Rostock tun, die im ADFC-Vergleich erneut auf den vorderen Plätzen landeten. In Zeiten des Klimawandels und des effektiven Klimaschutzes sollte es keine Diskussion mehr darüber geben, mehr in das Radwegenetz zu investieren und das Rad somit als Fortbewegungsmittel attraktiver zu machen.“
Zum ADFC-Fahrradklimatest: le: https://fahrradklima-test.
