werft stralsund

Tariflöhne im maritimen Gewerbepark für potenzielle Arbeitnehmer*innen wären ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Stralsund.

Transparenz zum Fosen-Engagement am Sund

Jürgen Suhr: „Die Zusammenarbeit der Hansestadt mit Fosen Yard wirft Fragen auf.“

 

Stralsund. Die Stralsunder Bürgerschaftsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI sieht mit Sorge auf die Entwicklung des maritimen Gewerbeparks auf dem ehemaligen Werftgelände. „Die Insolvenz der ,Fosen Yard‘-Tochter in Emden ist ein besorgniserregender Vorgang, der zur Zusammenarbeit der Hansestadt Stralsund mit der Fosen Yard Gruppe eher Fragen aufwirft“, sagt der Vorsitzende der BÜNDNISRÜNEN Bürgerschaftsfraktion, Jürgen Suhr. 

 

„Ich kann nachvollziehen, warum Oberbürgermeister Dr. Badrow auf die Insolvenz reflexartig reagiert hat, schließlich weiß er am besten, dass die Stadt mit der Übernahme des Werftgeländes und der Entwicklung des ,Maritimen Gewerbeparks‘ ein extrem hohes Risiko eingegangen ist. Sachgerecht ist das aus meiner Sicht aber nicht. Sinnvoll und notwendig wäre, gerade jetzt konkret nachzufragen. Allein, dass der Mutterkonzern seine Tochtergesellschaft in die Insolvenz gehen lässt, gibt Anlass, diesen ganzen Vorgang auch im Hinblick auf das Engagement von Fosen Yard in Stralsund kritisch zu hinterfragen.“

 

Suhr verweist dabei darauf, dass auch das geplante „Fosen Yard“-Engagement in Stralsund über eine eigens noch zu gründende Tochtergesellschaft erfolgen soll: „Nach meiner Kenntnis ist die Gründung dieser Tochter beabsichtigt, aber noch nicht einmal abgeschlossen. Die Insolvenz in Emden gibt einen Hinweis darauf, wie der Konzern mit seinen Töchtern umgeht. „

 

Auch in Bezug auf den von der Verwaltung angekündigten Bau von Schiffen in Stralsund warnt Suhr vor zu viel Euphorie: „Ich möchte raten, vorsichtig zu sein, wenn es um Absichtserklärungen geht. Ende Dezember des vergangenen Jahres vermeldete Fosen den Bau von sechs Frachtschiffen und damit sichere Arbeit für zunächst eineinhalb Jahre für den Standort Emden. Das ist noch nicht einmal sechs Monate her und hat sich offensichtlich in Luft aufgelöst.“

 

Suhr will Klarheit und Transparenz und fordert die Verwaltungsspitze dazu auf, konkret und detailliert zu informieren: „Ich werde meiner Fraktion empfehlen, mittels eines Dringlichkeitsantrags zur Bürgerschaftssitzung am kommenden Donnerstag Details und umfassende Informationen zum Stand des Fosen-Engagements zu verlangen. Transparenz und ein konkretes und umsetzbares Konzept sind Voraussetzungen dafür, dass Bund und Land unterstützen.“